Körperschweiß: Lebensretter und Kommunikator.
Featured

Körperschweiß: Lebensretter und Kommunikator.

Temperaturregulierung und Körperchemie.

Unser Körper besitzt ein erstaunliches System, mit dem er seine Temperatur reguliert, und sein wichtigstes Mittel ist Schweiß. Ärgern Sie sich nicht über diese ganz natürliche Körperreaktion, denn sie ist nicht nur lebenswichtig sondern auch ein perfektes Kommunikationsmittel!

Unsere Haut besitzt rund zwei Millionen Schweissdrüsen. Sie verteilen sich über unsere gesamte Körperoberfläche und treten konzentriert an Handflächen, Fusssohlen und in den Achselhöhlen auf. Gesteuert werden sie von unserem vegetativen Nervensystem, dass praktisch autonom arbeitet und den Impuls zur Schweißproduktion gibt. Deswegen schwitzen wir nicht nur bei warmen Temperaturen oder bei körperlicher Aktivität sondern auch bei Stress, Aufregung und hormonellen Umstellungen. Zudem haben sowohl unsere körperliche Kondition, unser Gewicht als auch unsere Ernährung unmittelbaren Einfluss darauf, wie schnell und stark wir schwitzen.

Während der Schweiß auf unserer Haut verdunstet, kühlt er unseren Körper und schützt ihn vor Überhitzung. Einer der Gründe, warum viel Trinken so wichtig ist, vor allem auf Fuerteventura! Neben dem Kühl-Effekt hat Schweiß außerdem eine reinigende und schützende Wirkung auf unsere Haut: Er schwemmt Endprodukte unseres Stoffwechsels wie Harnstoff oder Ammoniak aus und hält den Säureschutzmantel in der Balance, indem er das Keimwachstum auf der Hautoberfläche hemmt. Mit dieser natürlichen Barriere sorgt er für eine gesunde, ausgeglichene Hautflora.

Nicht zuletzt dient unser Schweiß der zwischenmenschlichen Kommunikation. Sein typischer Geruch entsteht durch Körperstoff zersetzende Bakterien, die sich besonders in der warmen feuchten Achselhöhle und im Genitalbereich wohlfühlen. Durch dieses komplexe Zusammenspiel entsteht unser individueller Körpergeruch, der bei unseren Mitmenschen bestimmte Verhaltensweisen auslösen kann. Er wirkt sich sogar auf unsere Partnerwahl aus, weswegen er erst ab der Pubertät Wirkung zeigt. Wir tun uns also keinen Gefallen damit, unsere Poren mit Antitranspirantien zu verstopfen oder unseren Eigengeruch mit parfümierten Deodorants zu bekämpfen.

Um den Schweißgeruch trotzdem in Schach zu halten, sollte man Kleidung und Schuhe aus atmungsaktiven Naturfasern tragen sowie die Achselhöhlen, Genitalien und Füße mit einem feuchten Waschlappen waschen oder eine kurze, lauwarme Dusche nehmen.

(Hrsg. aus einem Artikel von Heike Bludau)

Michel Robeers