Kultur von Fuerteventura: Der Podenco Canario

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Mehrfach habe ich versucht herauszufinden, wie lange die typisch Kanarische Hunderasse Podenco Canario eigentlich auf dem Archipel existiert, aber so richtig schlau wurde ich bisher leider nicht.

Der internationale Hunderassenverband kurz “FCI” genannt, beschreibt seine Herkunft als altägyptisch, dass wahrscheinlich die Phönizier, Griechen, Karthager und auch die Ägypter selber die Podencos eingeführt haben sollen und dass die Rasse ca. 7000 Jahre alt ist. Hier stellt sich aber die Frage: zu welcher Verwendung wurde er auf die Inseln gebracht?

 

Wohl kaum zur Kaninchenjagd, denn der Nager wurde erst vor ca. 500 Jahren nach der spanischen Eroberung heimisch.

Laut dem hiesigen Register “Zoocan” sind auf den gesamten Kanarischen Inseln über 85.000 Podenco Canario gemeldet, weder der “Bardino” noch der “Presa Canario” ist so oft vertreten wie er. Das bezieht sich aber leider auch auf die hiesigen Tötungsstationen, denn kaum ein Hund wird so oft ausgesetzt, als untauglich oder zu alt abgegeben, wie der Podenco Canario. Während der Welpenzeit landen

die Pharaonenhunde sogar kistenweise in den „Perreras“. Darum fällt es uns Tierschützern schwer, die Jagd als stolzen Sport zu sehen, obwohl es kaum etwas Schöneres gibt, als einen gesunden, gut durchtrainierten Podenco während der Jagdzeit erleben zu können, wie er über das Land jagt, frei von der Kette und mitten in seinem, seit Jahrhunderten bestehenden Element das ihn so besonders macht. Beeindruckend ist die uralte traditionelle Jagd mit Hund und Frettchen, weil es da besonders auf die gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier ankommt, vorausgegangen ist da ein hartes Training und viele Stunden Arbeit

 

Ein verantwortungsvoller Jäger hält deshalb kaum mehr als 3 Hunde, weil er weiß, dass gutes Futter auch seinen Preis hat, dass Tierarztkosten teuer sind und Trainingsstunden freie Zeit bedeuten, die man nicht rund um die Uhr hat. Ein verantwortungsvoller Jäger züchtet nicht einen Wurf nach dem anderen, um sich die Besten herauszupflücken und die Restlichen in einer Kiste vor die Tötungsstationen zu stellen, er schießt seinem Hund kein Loch in den Kopf wenn er krank ist und er lässt seine Hunde auch nicht monatelang an der Kette vegetieren, sondern bewegt sie sooft es geht.

Vielleicht, irgendwann, nimmt das Podenco-Elend ein Ende und ein verantwortungsvoller Jäger muss sich nicht mehr für das Fehlverhalten anderer rechtfertigen, weil es sie gar nicht mehr gibt. Auch keine Podencos mehr in den Tötungsstationen, ja das wäre gerecht, gerecht gegenüber einem so wundervollen Ureinwohner der Kanarischen Inseln der für seine Würde, Schönheit und Ausdauer, bis weit über die See berühmt ist.

 

OKAPI / Tierhilfe